Let’s Talk About Alliances ist mehr Gesprächsformat, als Workshop und interessiert sich mehr für die Fragen, als für eine Reduktion auf einfache Antworten. Zwischen utopischer Vision einer gemeinsamen Zukunft und dem existenziellen Bedürfnis nach selbstbestimmten Räumen geschieht die notwendige Auseinandersetzung in der hoffentlich vor allem eines klar wird: Sich aufeinander einzulassen heißt sich selbst in Frage zu stellen und Eindeutigkeiten kritisch zu betrachten.
Das Format
Im Fokus des Workshops steht die Frage nach Allianzen zwischen Menschen, die von unterschiedlichen Diskriminierungsformen negativ betroffen sind. Welche Rolle spielt Intersektionalität im diskriminierungskritischen Alltag? Welche Allianzen sind möglich? Welche Trennungen sind nötig? Wie stellen wir uns eigentlich eine Zukunft vor und was brauchen wir dafür?
Die beiden Workshopleiter*innen machen zunächst die eigenen Erfahrungen mit verschiedenen Diskriminierungsformen zur Grundlage des Formats. Der dadurch gestaltete Raum ist aber immer auch offen für Erfahrungen, die Teilnehmende mit einbringen (möchten) und wird in seiner spezifischen thematischen Ausrichtung partizipativ gestaltet.
Das zentrale (Selbst-)Analyse Tool des Formats bildet das von Kimberlé Crenshaw geprägte Konzept der Intersektionalität: Der Fokus liegt auf der Gleichzeitigkeit, Überschneidung, Überlagerung und gegenseitigen Bedingtheit verschiedener Formen der Unterdrückung und Privilegierung und der eigenen Positionalität im sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Gefüge. Intersektionalität wird von den beiden Workshop Leitenden vor allem als Werkzeug begriffen, die eigenen, nicht-Schwarzen Perspektiven, selbstkritisch zu framen und kontinuierlich zu rekontextualisieren.
Im Laufe des Formats geht es darum, in verschiedenen Methoden die eigenen Positionen immer wieder kritisch zu hinterfragen und sich auf das gemeinsame Gespräch aus verschiedenen Blickwinkeln einzulassen. Es werden Fragen gestellt, wie mensch Räume aus marginalisierter Perspektive einfordern und einnehmen oder aus privilegierter Perspektive schaffen und freigeben kann; Es geschieht eine Auseinandersetzung mit Prozessen der Abwehr gegen die Konfrontation mit der eigenen (bewussten und unbewussten) Kompliz*innenschaft in gesamtgesellschaftlichen Systemen der Ungleichbehandlung und Unterdrückung; Es werden Unsicherheiten erzeugt und produktiv gemacht, um mehr Fragen, als Antworten zu finden, um Zuhören zu lernen und um sicher geglaubtes zu verlernen.
Die Teilnehmenden
Das Format richtet sich an eine Gruppe von maximal 20 Teilnehmenden. Das Format ist partizipativ und folgt dem Interessenschwerpunkt der spezifischen Gruppe, statt einem festen Ablauf. Ziel ist das gemeinsame Gespräch, nicht die Vermittlung eines „Lehrplans“. Der Raum ist dabei als diskriminierungssensible Diskursplattform konzipiert, nicht als safer space – die kritische Auseinandersetzung mit eigenen Positionen in Differenz zu den Positionen anderer Teilnehmender ist wesentlicher Bestandteil des Formats. Dabei soll vor ein wertschätzender Umgang miteinander jedoch nie aus den Augen geraten: Ein Diskussionsformat ist keine Einladung, sich gegenseitig zu verletzen und Diskriminierungen zu reproduzieren.
Kontakt: letstalkaboutworkshop@gmail.com