Ich spüre ihn.
Deinen Blick, der an mir haften bleibt.
Deinen Blick, der mich ungefragt sucht und findet.
Der an mir kleben bleibt, weil du mich erfassen willst und mich doch nicht fassen kannst.
Ich habe keine Wahl, kann nicht beeinflussen, ob und wie ich gesehen werde.
Ich bin sichtbar.
Weil ich die meiste Zeit unsichtbar bleibe.
Weil ich in deiner Welt nicht vorkomme.
Weil ich deine Welt störe.
Weil ich deinen Blick irritiere.
Siehst du mich? Oder siehst du nur deine Version von mir?
Ich spüre ihn.
Deinen Blick, der an mir haften bleibt.
Der mich sucht und findet. Der versucht mich zu erfassen, ohne mich fassen zu können.
Deinen Blick, der mich als anders wahrnimmt.
Deinen Blick, der deine Erwartungen auf mich projiziert.
Dein Blick – auf mich, auf meinen Körper.
Dein Blick, der stolpert – über mich, über meinen Körper.
Dein Blick, der mich und meinen Körper erforscht.
Dein Blick, der mich und meinen Körper kartografiert, mich
und meinen Körper kategorisiert und klassifiziert.
Dein Blick, der mich und meinen Körper unterwirft.
Ich habe keine Wahl: Ich existiere für dich nur durch deinen Blick.
Weil ich in deiner Welt nur vorkomme, wenn dein Blick deine Version von mir erschafft.
Ich spüre mich.
Durch deinen Blick, der an mir haften bleibt.
Der mich erfasst und mich in Schranken weist.
Dein Blick, der mich nicht fassen kann.
Der mich begehrt und sich dafür schämt.
Der nicht von mir lassen kann.
Der mich zum Ding macht.
Der sich ekelt.
Der mich entwertet.
Der mich fürchtet.
Dein Blick, in dessen Grenzen ich nie passen kann.
Du übersiehst mich und doch sucht dein Blick mich kontinuierlich.
Ich stoße dich ab und doch fasziniere ich dich.
Ich bin dein Witz, deine Angst, deine Lust, dein Hass,
deine Ware, dein Müll, dein Geheimnis, dein Token.
Ich bin, was immer dein Blick in mir sehen will.
Spürst du ihn?
Deinen Blick?